Deutschland gilt seit 2008 als offiziell tollwutfrei. Durch die erfolgreiche Impfung gegen Tollwut, hat sich die Fuchs-Population jedoch in den letzten Jahrzehnten vervielfacht. Um die Artenvielfalt zu erhalten, bleibt die Fuchsjagd auch in Zukunft wichtig.
Zwischen 1983 und 2008 ist der Fuchs in Deutschland durch Impfköder immunisiert worden. Dies schützt den Menschen und seine Haustiere. Allerdings fällt somit die Tollwut als natürlicher Regulationsmechanismus der Population weg. Aus diesem Grund sowie des verbesserten Nahrungsangebotes hat sich die Anzahl des anpassungsfähigen Fleischfressers in Deutschland innerhalb von drei Jahrzehnten etwa verdreifacht. Leidtragende dieser Entwicklung sind unter anderem bereits selten gewordene Vogelarten, wie etwa Rebhuhn oder Kiebitz, die am Boden brüten. Der Kulturfolger Fuchs hat hierzulande kaum noch natürliche Feinde. Um seltenen Arten zu helfen, ist eine konsequente Bejagung des Fuchses mit Waffe und Falle notwendig. Eine geringe Fuchsdichte verringert das Ausbreitungsrisiko der Tollwut und weiteren Krankheiten, wie etwa Räude und Staupe, erheblich.
Gefahr der Tollwut nicht gebannt
Deutschland gilt nach den Kriterien der Weltorganisation für Tiergesundheit seit 2008 offiziell als tollwutfrei. Bei der terrestrischen Tollwut galt der Fuchs als Hauptüberträger. Fledermäuse hingegen können immer noch andere Erreger der Tollwut auf den Menschen übertragen. Apathisch wirkende Fledermäuse sollten nicht berührt und dem zuständigen Ordnungsamt gemeldet werden. Die Tollwut kann jederzeit wieder nach Deutschland zurückkehren, da sie laut Robert Koch-Institut bei Wild- und Haustieren in weiten Teilen Europas nach wie vor ein Problem darstellt. Zudem birgt der Import von Straßenhunden aus Südeuropa ein weiteres Risiko der Verschleppung der Erreger.
Fakten zur Tollwut
Nach Schätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben jährlich rund 55.000 Menschen an Tollwut. Dabei ereignen sich 99 % der Todesfälle in Asien und Afrika. Indien hat mit 35 % aller weltweit tollwutbedingten Todesfälle den größten Anteil. Neben der terrestrischen Tollwut gibt es noch über ein Dutzend weitere Tollwut-Erreger, die europaweit von Fledermäusen übertragen werden können. Eine Übertragung des Virus erfolgt in der Regel durch Bissverletzungen, bei denen die Viren vom Speichel des befallenen Tieres in die Blutbahn des Opfers gelangen. Erkrankte Tiere verlieren ihre natürliche Scheu vor dem Menschen. Hinzu kommen Symptome wie große Aggressivität, Beißsucht, Speichelfluss und Lähmungserscheinungen. Im weiteren Krankheitsverlauf werden die Individuen apathisch und ziehen sich zurück.
Schutz vor Tollwut
Um sich vor Tollwut zu schützen, kann man sich impfen lassen. Nach einer Grundimmunisierung beträgt die Schutzdauer bis zu 5 Jahre. Danach sollten regelmäßig Auffrischungsimpfungen durchgeführt werden. Ist man selbst nicht geimpft und wird von einem mutmaßlich infizierten Tier gebissen, sollte unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden, der im Notfall sofort impfen muss. Die kontaminierte Wunde sollte rasch und ausgiebig mit Wasser und Seifenlösung gereinigt werden.