Landesjagdverband (LJV) Baden-Württemberg startet zweite Jäger-Pflanzaktion
400 Wildapfelbäume – so viele werden zurzeit von Jagdpächtern in Baden-Württemberg gesetzt. Zum wiederholtem Mal übernehmen die Jägerinnen und Jäger die Patenschaft für die jungen Bäume. Sie schützen sie vor Wildverbiss und kümmern sich um ihr Überleben. Neben diesem aktiven Naturschutz kooperieren die Jägerinnen und Jäger mit der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt aus Freiburg. Sie sammeln wissenschaftliche Daten über die Wildapfelbäume und teilen sie mit den Wissenschaftlern. Eine genaue Kartierung der Wildapfelstandorte ist das Ziel, um eine langfristige Vermehrung durch die Ernte der Kerne gewährleisten zu können. „Das ist eine der erfolgreichsten Maßnahmen zum Erhalt seltener Baumarten“, freut sich der Forstwissenschaftler Manuel Karopka über den Einsatz der Jägerinnen und Jäger. Die Kosten für die Setzlinge übernimmt die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald.
Der Wildapfel, eine selten gewordene heimische Obstsorte, wurde 2013 im Rahmen des Naturschutzes zum Baum des Jahres gewählt. Durch die „Aktion Wildapfel-Paten“ hebt der LJV erneut seine Rolle im Naturschutz hervor. Zudem ist der LJV ein eingetragener Naturschutzverband. Bei der ersten „Aktion Wildapfel-Paten“ im Frühjahr dieses Jahres wurden bereits 300 Wildapfelbäume durch Jägerinnen und Jäger gepflanzt.
Die Wildapfel-Kampagne reiht sich ein in eine Vielzahl von Projekten für den Naturschutz der Jägerinnen und Jäger. Im gesamten Bundesgebiet schützen und erhalten sie jährlich circa 450 Quadratkilometer. Vor allem Streuobstwiesen, Wildäsungsflächen, Hecken, Feldholzinseln, aber auch Teichflächen pflegen die Jägerinnen und Jäger bzw. legen diese neu an. Dies ist eine Fläche, die doppelt so groß ist wie der Stadtkreis Stuttgart. Weitere Aktionen zum Naturschutz der bundesweiten Jägerinnen und Jäger sind die Anbringung von 270.000 Nistkästen, 127.000 Stunden Umweltbildung für Kinder und Jugendliche sowie 280.000 Arbeitsstunden bei Müllsammelprojekten. Im Ganzen erbringen Jägerinnen und Jäger in Deutschland 3,2 Millionen Stunden ehrenamtliche Arbeit jedes Jahr. Würde man dies auf die Anzahl von Vollzeitbeschäftigten hochrechnen käme man auf die stattliche Zahl von 2.100. Bei einer fiktiven Bezahlung von 10 Euro pro Stunde, leisten die Jägerinnen und Jäger Arbeit für den Naturschutz und Artenschutz im Wert von 32 Millionen Euro – jährlich. 32 Millionen Euro, die dem Steuerzahler erspart bleiben.
(ljv bw) Stuttgart / Foto: Prof. Dr. Andreas Roloff www.baum-des-jahres.de