DJV legt die Wildunfallstatistik 2014 vor: Weniger Kollisionen aber kein Grund zur Entwarnung.
Wenn die Uhren im Frühjahr auf die Sommerzeit umgestellt werden, dann fällt der Berufsverkehr plötzlich wieder in die Morgendämmerung. Damit steigt die Wildunfallgefahr rapide an, weil Pflanzenfresser wie Reh und Hirsch in dieser Zeit besonders aktiv sind. Der Deutsche Jagdverband (DJV) bittet Autofahrer, in dieser Zeit besonders vorsichtig zu fahren. Dies gilt besonders für Überlandstraßen im und am Wald.
Wild kennt weder Sommerzeit noch Verkehrsregeln. Deshalb heißt es für Autofahrer: Fuß vom Gas in der Dämmerung. Nach der winterlichen Fastenzeit sind Pflanzenfresser im Morgengrauen und in der Abenddämmerung verstärkt auf der Suche nach frischem Grün. Denn Fellwechsel, Geweihaufbau und die anstehende Geburt des Nachwuchses sind sehr Kräfte zehrend. Zudem sind bei den Rehen die jungen, geschlechtsreifen Böcke auf Reviersuche.
Die Wildunfallstatistik 2014, die der DJV vorgelegt hat, zeigt einen leichten Abwärtstrend bei Unfällen mit Reh, Wildschwein oder Hirsch: Im Vergleich mit dem 5-Jahres-Durchschnitt der Vorjahre minus 2 Prozent. Beim Wildschwein sind es sogar minus 6 Prozent. Knapp 222.000 große Säugetiere ließen laut DJV-Statistik 2014 ihr Leben auf der Straße, am häufigsten Rehwild (193.000).
Der leichte Rückgang der Wildunfallzahlen ist laut DJV jedoch kein Grund zu übermäßiger Freude: Seit 1975 ist die Verkehrsdichte um das Vierfache gestiegen, die Zahl der Wildunfälle hat sich verfünffacht. Täglich rollen 48.000 Fahrzeuge pro 24 Stunden und Streckenabschnitt über deutsche Autobahnen. Auf Bundesstraßen sind es bis zu 9.000. Selbst für große Säuger, wie etwa Rothirsche, wirkt eine Straße bei einer Verkehrsdichte ab 10.000 Fahrzeugen pro 24 Stunden bereits wie eine unüberwindbare Barriere – das zeigte das DJV-Projekt „Barrieren überwinden“ in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Naturschutz und der Universität Kiel.